Ultraschall ist in der Medizin ein wahrer Segen. Kein Skalpell, kein Stechen mit der Nadel, kein Blut keine Schmerzen, und doch kann man damit so viel sehen. Bis tief in den Körper hinein blicken und damit die Organe, einen Fötus oder den Blutverlauf mitverfolgen. Einfacher, günstiger und schneller geht es wirklich kaum. Doch wie funktioniert eine solche Technologie und was ist damit alles möglich? Wir erläutern Ihnen gerne, wie Ultraschall funktioniert. Zudem kommen wir auch auf das Thema Duplexsonographie zu sprechen. Denn in derartigen Geräten werden sogar zwei Arten von Ultraschall-Technik miteinander kombiniert.
Ultraschall – wie funktioniert die Technik dahinter?
In zahlreichen Filmen haben Sie vielleicht schon klassische Radargeräte gesehen. Man nutzte sie früher beim Militär, um Flugzeuge oder Schiffe ausfindig zu machen. Die technischen Abläufe dahinter sind auf dem Papier recht einfach. Man baut einen Sender und einen Empfänger in einen Apparat. Ersterer sendet beim Radar elektromagnetische Wellen aus. Sie werden von metallischen Gegenständen reflektiert, so hatte man herausgefunden. Sie werden vom Sender als wieder eingehendes Signal erfasst. Misst man die Zeit, die zwischen Senden und Empfangen vergangen ist, dann lässt sich die Entfernung eines metallischen Objektes damit verlässlich berechnen. Allerdings ist es viel praktischer, wenn man keine Zahlen zu sehen bekommt, sondern einen blinkenden Punkt auf dem Bildschirm. Für Menschen ist das viel anschaulicher. Dann sieht man sofort was wie weit entfernt ist. Hierfür müssen die Daten durch geeignete elektrotechnische Methoden in ein Bildsignal umgewandelt werden. Früher ein riesiger Aufwand mit vielen, großen Bauteilen. Später dann mit ein paar Chips und einer guten Software machbar. Nach haargenau dem gleichen Prinzip funktioniert die Technologie hinter Ultraschall. Der große Unterschied ist, dass hier nicht elektromagnetische Wellen ausgesendet werden. Stattdessen werden sehr feine Schallwellen genutzt, die nur auf sehr kurze Distanz regelmäßig verlaufen, ohne abgelenkt zu werden. Wissenschaftler hatten herausgefunden, dass diese Wellen in der Lage sind Gewebe bis zu einem gewissen Grade zu durchdringen. Allerdings sind sie sehr empfindlich und funktionieren nur auf sehr kurze Distanz. Das ist auch der Grund, warum bei der Ultraschall Untersuchung der Sensor immer stark aufgedrückt wird. Der Sichtbereich wird dadurch besser. Ansonsten sieht man nur Schwarz auf dem Bildschirm.
So „einfach“ funktioniert die Technik. Sie hat eine sehr schnelle Entwicklung und Verbesserung erlebt. Von ihren Anfängen in den 1980-er Jahren bis heute hat sich ungemein viel getan. Milliarden wurden in die Forschung und Entwicklung gesteckt. Allen voran von Konzernen wie Siemens, General Electric, Philips und Toshiba und noch einigen mehr. Mit ihren ständigen Verbesserungen wurde die Medizintechnik immer weiter vorangebracht. Zahlreiche Diagnosen lassen sich mit den Geräten auf die Schnelle stellen. Und selbst wenn dann noch weitere Untersuchungen zu tätigen sind, für einen ersten Blick sind die Bilder absolut hilfreich. Sie gehören heute in jede Klinik und jede Praxis.
Ultraschall mit Duplexsonographie
Was kann Ultraschall liefern? Anhand von Schallwellen und deren Reflexion, werden Oberflächen unter der Haut sichtbar gemacht. Mit Hilfe der Umrechnungen zeigt das Bild Proportionen und Größenverhältnisse. Das Gute ist, es entsteht kein Foto, wie beim Röntgen. Stattdessen ist es mehr wie eine Live-Cam-Übertragung. Das heißt, es lassen sich Bewegungen beobachten. Aus diesem Grund nutzen Kardiologen gerne die Technologie, weil sie damit Anomalien am Herz ansehen können. Auch in der Gynäkologie ist sie äußerst beliebt, weil sich damit die äußerliche Gestalt und die Bewegung von Babys im Bauch ansehen lässt. Doch für manche Zweige der Medizin ist das normale Verfahren nicht ausreichend. Man hat noch eine Schippe draufgelegt und eine Kombination mehrerer Ultraschalltechniken kombiniert. Resultat war die Duplex Sonographie.
Duplex funktioniert prinzipiell sehr ähnlich, wie der klassische Ultraschall. Experten wissen, dass dabei zwei unterschiedliche Methoden kombiniert wurden. Ihr Zweck liegt darin nicht nur die Oberfläche und die Struktur eines Organs oder eines Körperbereichs zu messen. Stattdessen soll die Geschwindigkeit angezeigt werden, mit der eine Stelle durchblutet wird. Erreicht wird dieser schöne Bonus dadurch, dass eine Erkenntnis aus der Physik verwendet wird, die als Doppler Effekt bezeichnet wird. Entsprechend wird dieses Verfahren Doppler-Sonografie genannt. Der Effekt besagt, dass das Blut, was vom Schallkopf wegfließt, längere Wellen und damit niedrigere Frequenzen zurückwirft als das Blut, welches zum Schallkopf hinfließt. Dieses Kunststück gelingt deshalb, weil die Wellen von den roten Blutkörperchen zurückgeworfen werden. All das wird in Form von digitalen Größen erfasst, durch eine komplizierte Software gejagt und dann in anschauliches Bildmaterial umgewandelt. Als Leiter:in der Untersuchung erhält man damit zwei wichtige Informationen:
- Die normalen Ultraschall-Wellen geben mit ihrer Frequenz die Strukturen und die Beschaffenheit der Oberfläche in den Gefäßen wieder.
- Die Doppler-Wellen zeigen die Durchflussgeschwindigkeit des Blutes an.
Aus diesem Bildmaterial können zum Beispiel Kardiologen zwei Erkenntnisse gewinnen. Zum einen über den Zustand der Blutgefäße, die bei der Untersuchung betrachtet werden. Zum anderen können sie checken, ob die Durchblutung dieser Gefäße in Ordnung ist. Zum Beispiel von Herz oder Halsschlagader. Auf diesem Wege lassen sich Ablagerungen und damit einhergehende Verengungen diagnostizieren. Bei frühzeitiger Erkennung, können Sie schwere Herz-Kreislauf-Erkrankungen verhindern.
Welche Vorteile bietet die Duplex Sonographie?
- Diagnosen, die auf diesem Wege gewonnen werden, gelten als äußerst verlässlich und bieten hohe Sicherheit im Resultat.
- Es sind schnelle Untersuchungen machbar, die mit relativ geringen Kosten verbunden sind.
- Bei der Anwendung gibt es keine Schmerzen und kein Blut usw.
- Keine langwierigen Labor Befunde sind nötig, sondern die Auswertung erfolgt direkt vor Ort.
Duplex im Vergleich zu Doppler Sonographie
In diesem Zusammenhang kommt es häufig zu Verwechslungen aufgrund der Begrifflichkeiten. Daher wollten wir noch einmal verdeutlichen, dass eine Duplex-Sonografie etwas anderes ist als die Doppler-Methode. Duplex ist eine Zusammensetzung von normalem Ultraschall und der Doppler Methode. Letztere ist diejenige, mit der sich die Fließgeschwindigkeit von Blut ermitteln lässt. Beim Duplex wird diese Komponente der normalen Untersuchung mit zugefügt.
Wann wird ein Duplex-Untersuchung angeordnet?
Immer dann, wenn es um die Visualisierung von Arterien und Venen geht wird diese Technik eingesetzt.
Wie Läuft eine Untersuchung ab?
Von der Machart, passiert genau das gleiche, wie bei der üblichen Sonographie. Es ist einfach nur so, dass der Schallkopf und die andere Hardware mehrere Arten von Schallwellen für die Visualisierung nutzbar macht. Das heißt, Sie benötigen keine Kontrastmittel oder Betäubung. Schmerzfrei ist es auch.
Was kostet ein Duplexultraschall?
Wenn eine Anwendung notwendig ist, bezahlt es grundsätzlich die Krankenkasse. Wenn auf Wunsch der Patienten der Blick nach Innen erfolgt, dann werden ungefähr 30 bis 100 Euro fällig. Es kommt immer darauf an, welches Organ angeschaut wird und wie lange das medizinische Personal dafür benötigt. Im Vergleich zu anderen Tests eine sehr günstige Methode.
Welche Hersteller gibt es für Geräte?
Auch heute noch sind Siemens, GE, Philips und Toshiba in dem Segment aktiv. Relativ neu dabei ist Samsung aus Korea. Aufgrund der Tendenz, dass Mikroelektronik immer billiger wird, konnten zahlreiche andere Wettbewerber ins Rennen einsteigen. Apparate gelten als relativ günstig.