Im Jahre 1800 arbeiteten ungefähr 80% der deutschen Bevölkerung in der Landwirtschaft. Man muss zudem bedenken, dass zu dieser Zeit nur ungefähr 21 Millionen Menschen auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik lebten. Obwohl das Zeitalter der Industrialisierung bereits seine Anfänge nahm, dauerte es noch lange Zeit, bis sich die ersten Maschinen in dem Bereich etablierten. Das heißt, ein Volk versorgte sich im Wesentlichen selbst. Durch aufkommende Arbeitsteilung war es ihnen möglich die restlichen 20% mit zu ernähren. Bereits im Jahr 1950 waren nur noch ein Drittel der Bevölkerung landwirtschaftlich aktiv. Zudem waren schon 65 Millionen Bürger vorhanden. Möglich wurde das alles nur, weil sich die Technik veränderte. Immer weniger Bauern konnten immer mehr Arbeiter und andere Beschäftigte mit zu versorgen. Die Sprünge dabei waren riesig. Zum einen half der Dünger, zum anderen wurden immer bessere Maschinen und Fahrzeuge gebaut. Einer der wichtigsten davon war der Traktor. Seinen Beitrag schauen wir uns genauer an.
Welche Rolle spielte der Traktor in der Landwirtschaft früher?
Mit dem Aufkommen des Verbrennungsmotors wurde Deutschland zu dem, was es heute ist. Einer der größten Auto-Industriestandorte der Welt. So langsam aber sicher verbreitete sich die Technik im Verkehr. Doch man bemerkte, dass sie vielseitig einsetzbar war. In Flugzeugen wurde sie etabliert. Ebenso ist man auf die Idee gekommen ihn in der Landwirtschaft einzusetzen. Man nannte solche Fahrzeuge Traktor. Die Bezeichnung stammt aus dem Englischen „tractor“ und bedeutet Schlepper.
Ungefähr in den Jahren um den ersten Weltkrieg herum verbreiteten sich Traktoren auf den Feldern der Landwirte in der westlichen Welt. Damals waren noch Firmen in diesem Segment aktiv, die man heute nicht damit assoziieren würde. Porsche aus Baden-Württemberg zum Beispiel war ein bedeutender Akteur in diesem Markt. Heute fast undenkbar, mit den vielen, sportlichen Premium-Autos.
Ein Traktor war zu seiner Zeit eine große Erleichterung. Sein Motor war so stark, dass er in der Lage war alles zu ziehen, wofür man vorher mehrere Pferde gebraucht hatte. Anstatt sich um 2 oder mehr Pferde kümmern zu müssen, um langsam den Pflug zu ziehen, war nun ein kleiner Traktor genug, um schnell und einfach den Acker zu bearbeiten. Er ließ sich zudem dazu umrüsten Anhänger zu ziehen und war generell vielseitig einsetzbar. Mit seiner Hilfe stieg die Produktivität massiv an.
Hinzu kamen natürlich noch andere Faktoren. Bessere Düngemittel, neue Pflanzenzüchtungen usw. Aber Traktoren spielten als Allrounder eine große Rolle. Sie haben einen wichtige Beitrag zur Entwicklung der Versorgungssituation in Deutschland gespielt.
Welche Rolle spielt der Traktor heute
Kaum ein Hof heute kommt ohne einen Trecker oder Schlepper aus, wie er auch genannt wird. Die Technik der Fahrzeuge wurde massiv verbessert. Immer mehr Funktionen kamen hinzu. Zudem arbeiteten die Hersteller daran, dass der Verbrauch an Treibstoff weniger wird.
Heute gibt es Allradschlepper, die bei Regen, Matsch und Schnee sicher durch jedes Gelände fahren. Es gibt sie in den unterschiedlichsten Ausführungen in Sachen Größe und Preis. Neben denen für intensive landwirtschaftliche Arbeiten, gibt es zum Beispiel das Segment des Kleintraktors bzw. auch Kommunaltraktoren genannt.
Alle Modelle erhalten ihre immense Vielseitigkeit durch die zahlreichen, austauschbaren Werkzeuge, die sich mit ihnen verbinden lassen. Wie bei einem Lego-Baukasten kann der Besitzer sie anschrauben und wieder abmontieren. Nur eine kleine Kostprobe davon, was man mit den Aufsätzen alles an Arbeit erledigen kann:
- Schneeschieber
- Rasenmäher
- Lastenzug
- Pflug-Aufsatz
- Vertikutierer
- Laubsauger
- Häcksler
- Baggerschaufel
- Frontlader
Und noch sehr viel mehr. Das ist auch der Grund, warum heute noch so gut wie jeder Hof ein solches Gefährt besitzt. Kaum ein Job im Betrieb, der sich damit nicht erledigen lässt. All das wiederum mit nur einer einzigen Anschaffung. Wer einmal ein gutes Modell bei sich stehen hat, der gibt es nie wieder freiwillig her. Noch immer steigern sie die Produktivität beträchtlich.
Welche bekannten Marken für Traktorenhersteller gibt es?
Hier eine Übersicht über die aktuell bekanntesten und meistverkauften Hersteller für Traktortechnik:
- Deutz-Fahr
- Iseki
- Massey Ferguson
- New Holland
- John Deere
- Fendt Vario
- Claas
- Fendt
- Kubota
Manche von ihnen stellen nicht nur Schlepper her, sondern sind auch groß in Sachen Landtechnik mit dabei.
Welche Innovationen gibt es im Bereich Traktortechnik?
Sehen wir uns an, welche Innovationen es aktuell in Sachen Traktorentechnik gibt:
Elektroantrieb
Natürlich macht der Trend zu Elektrofahrzeugen auch vor der Industrie nicht halt. Auch in diesem Bereich ist der Einsatz von E-Technik angedacht. Einige Marken setzen bereits auf Elektroantrieb und bieten entsprechende Serien an. Ihr Preis ist noch etwas höher, aber vermutlich wird sich E-Antrieb schon in einigen Jahren durchsetzen.
Digitalisierung
Jedes Auto hat heute ein Display in der Kabine mit zahlreichen Funktionalitäten. Bei Treckern wird es nun ebenfalls vermehrt eingesetzt. Darauf finden sich zahlreiche Wege, um die Technik zu bedienen. Natürlich sind Navigationsgeräte mit dabei. Zudem auch Sensoren und Kameras in alle Richtungen, um bessere Sicht zu haben und weniger Unfälle zu verursachen. Eine Alarmanlage plus Fahrzeugortung sollte nicht fehlen.
Fahrsicherheitssysteme
Im Innern kommt immer mehr Elektrik mit Programmierung für die Sicherheit zum Einsatz. ABS und Grip Assistants sind mit dabei, um Fahrtüchtigkeit zu erhöhen. Vor allem dann, wenn der Boden matschig und glatt ist, sind sie besonders hilfreich.
Fernsteuerung
Manche Firmen gehen so weit und bauen ihren Geräten eine Fernsteuerung ein. So kann der Besitzer per App oder Computer gewisse Funktionen mit seinem Schlepper ausführen lassen, ohne darauf sitzen zu müssen.
Autonomes Fahren
Noch ist es nicht ganz so weit, dass die Trecker allein durch die Gegend fahren dürfen. Dennoch gibt es große Bestrebungen für sie die entsprechenden technologischen Mittel zu schaffen. Damit könnten sie Aufgaben übernehmen, ohne dass Mitarbeiter dabei mit Hand anlegen müssten.
Fazit
Traktorfahrzeuge jeglicher Größe spielen in landwirtschaftlichen Betrieben immer noch eine wichtige Rolle. Sie sind vielseitig einsetzbar und ersetzen damit unzählige Kapazitäten, die sonst Arbeitskräfte binden würden. In der Industrie mit Fließbändern würde das wohl anders aussehen. Dort kann man noch leichter Maschinen konstruieren, die einfache, wiederkehrende Jobs ganz allein ausführen. Doch auf dem Land sind es eher unzählige unterschiedliche Arbeiten, die gemacht werden müssen. In einem solchen Umfeld sind sie die ideale Lösung. Vor allem deshalb, weil sie durch die vielen Zusatzwerkzeuge dazu in die Lage versetzt werden. So holt man das Beste aus dieser Technologie heraus.
Ihre Zukunft wird vermutlich ebenso erfolgreich sein. Wo Menschen leben, dort werden Nahrungsmittel benötigt. Dementsprechend wird dieser Industriezweig immer da sein, nur dass sich das Umfeld verändert und es Rationalisierungen durch technische Entwicklungen geben wird.
Voraussichtlich wird es der elektrische Antrieb sein, dem eine große Rolle zukommt. Vor allem dann, wenn Landwirte sich auch zunehmend in der Stromerzeugung betätigen. Das würde ihre Betriebskosten drastisch reduzieren. Zudem ist das Thema Industrie 4.0 interessant. Digital sind schon viele Trecker. Bald werden sie wahrscheinlich per Internet mit anderen Geräten verbunden sein und sich mit ihnen bei der Arbeit auf intelligente Art abstimmen.